News: «Grösser als erlaubt»
Letzte Woche erschien in BaselJetzt ein Artikel, der mit einer der zentralen Behauptungen in der aktuellen Debatte aufräumt: dem angeblichen Personalmangel der Schweizer Armee aufgrund des Zivildienstes.
Darin zeigt Lukas Stoffel, Vorstandsmitglied von CIVIVA, anhand von Zahlen und gesetzlichen Vorgaben auf, dass dieses Argument einer genaueren Prüfung nicht standhält. Der Bestand der Armee ist politisch festgelegt – nicht durch den Zivildienst, sondern durch sicherheitspolitische Entscheide von Parlament und Bundesrat. Die Armee rekrutiert heute bereits mehr Dienstpflichtige, als sie für ihren Sollbestand benötigt.
Der Zivildienst entzieht der Armee somit keine einsatzrelevanten Ressourcen, sondern ist ein verfassungsmässig vorgesehener Ersatzdienst für Menschen mit einem Gewissenskonflikt. Zudem leisten Zivildienstleistende einen konkreten Beitrag für die Gesellschaft – etwa in Pflege, Betreuung, Umwelt- und Katastropheneinsätzen – oft dort, wo staatliche Strukturen besonders unter Druck stehen.
Der Artikel macht deutlich: Wer den Zivildienst als Ursache sicherheitspolitischer Probleme darstellt, argumentiert nicht faktenbasiert, sondern bedient ein politisches Narrativ. Eine ernsthafte sicherheitspolitische Debatte muss sich an realen Zahlen, klaren Zuständigkeiten und den Grundrechten der Bürgerinnen und Bürger orientieren.